von schlonkel (Mi., 14.10.2009) - Meinen ersten Kontakt zu einem Spielautomaten hatte ich den den frühen 1980er Jahren, es muss um 1980/1981 gewesen sein. Im hiesigen Kaufhaus "Horten" (heute "Kaufhof") stand im 1. Obergeschoss ein Automat namens "Asteroids", direkt an der Rolltreppe. Zu Videospielen hatte ich vorher noch keinen Bezug, auch nicht zu TV-Spielen wie zB dem Atari VCS2600. So was das eigentlich der erste Kontakt zu Videospielen überhaupt. Eigentlich hasste ich dieses Spiel. Es war einfach zu schwer für einen 11jährigen. :) Kurze Zeit später stand ein anderer Automat an gleicher Stelle: "Frogger". Den Automaten fand ich viel cooler, denn nun war die Sache sogar farbig. Und meines Erachtens viel leichter...

Bild links: Frogger (SEGA/Gremlin, 1981) - Quelle: klov.com

Doch auch dieser Automat wurde zu einem Groschengrab, auch hier ging quasi das ganze Taschengeld drauf. In wenigen Minuten war das Geld weg, und ich glaube dass meine Eltern das nicht bejubelt hätten: Meine Kröten für die Kröten hergeben! :) Irgendwann war der Automat weg, aber nun gab es auf der Gießener Frühjahrsmesse 1983 plötzlich solche Automaten. An der linken und rechten Wand eines Standes waren jeweils drei Automaten aufgehängt. Dort lerne ich "Crazy Kong" kennen. Es war der Beginn einer Leidenschaft die im Jahr 2008 als "King of Kong" ihren Höhepunkt finden soll. Damals schaffte ich immerhin schon L=12, als 13jähriger nicht schlecht, oder? ;) Ein Jahr später wurden die Automaten nicht mehr aufgestellt, der Jugendschutz wurde verschärft... Schade! :(

Bild rechts: Crazy Kong (Falcon, 1982) - Quelle: klov.com

Es fand sich trotzdem eine Lösung, eine interessante sogar. Bekannte meiner Eltern hatten nebenbei einen Reperaturbetrieb für... Arcadeautomaten. Dort standen immer 10, 15 Automaten die zwar teilweise in ihr Einzelteile zerlegt waren, teilweise aber auch voll funktionstüchtig daherkamen. Und dort durften dann deren Sohn und ich dran spielen. Das war großartig, denn es war für Lau! :) Leider war um 1984 auch damit Schluss. Nun gab es nur noch einen Ort an dem ich spielen konnte. Die Kneipe "Dürer Eck", ca. 200m von unserer Wohnung weg, hatte einen Automaten im Angebot: Carnival. Ich liebte dieses Spiel! :) Inzwischen war der erste Computer ins Haus gekommen, ein Commodore VC20. Und plötzlich konnte ich auch zuhause spielen...

Bild links: Carnival (UPL, 1980) - Quelle: klov.com

Natürlich war die Qualität der Spiele nicht mit denen von Arcade vergleichbar. Trotzdem verschwanden meine "Arcadeaktivitäten" in den Hintergrund, besonders als kurze Zeit später der Commodore 64 gekauft wurde. Einzig "Looping", dass in o.g. Kneipe stand, ließ mich hin und wieder ein Spiel wagen. Arcade hatte sicher seinen Reiz nicht verloren, aber der Eintritt in die "Spielo" war mit 14 Jahren nicht möglich, weil verboten... :( 1986 durfte ich dann rein, und bis in die frühen 1990ern war das (u.a.) jeden Samstag der Treffpunkt der Arcade- und Computerfreaks. Neben den üblichen Tauschgeschäften von Software ;) war das Bespielen der Geräte angesagt. Ein Großteil der Fläche war für Flipper und Videospiele reserviert. Mein Favorit Ende der 1980er war Galaga 88.

Bild rechts: Galaga 88 (Namco, 1987) - Quelle: klov.com

Das habe ich dann auch ein paarmal durchgeschafft. :) Auch Geschicklichkeitsspiele (Columns, Klax, Puzznic) waren in meinem Fokus. In den frühen 1990ern wurde dann die Spielautomaten und Flipper mehr und mehr von sogenannten "Geldspielautomaten" verdrängt. Da sich mein Interessengebiet in Richtung elektronische Musik und DJing verlagerte sah ich das als nicht so tragisch an. Die Zeiten änderten sich. Computer und Arcade waren nicht mehr interessant, bis ich um 1999 herum MAME kennenlernte. Arcade auf dem PC emulieren?! Das hatte was... Plötzlich hatte ich sie wieder, die Kongs, Galagas, Carnivals und Froggers! Trotzdem wollte sich Eines nie richtig einstellen: Das echte Arcadefeeling. Es war halt doch -nur- eine Emulation.

Bild links: Logo von Multiple Arcade Machine Emulator (MAME)

OK, Boulder Dash (Nihon Bussan, 1990) habe ich auf MAME durchgeschafft, wahrscheinlich auch nur weil ich das OriginalCab nicht kannte/kenne :) Aber sonst war es eher eher ein Spielchen nebenbei, ohne große Ambitionen. Anfang 2005 wurde "Lust-auf-Nostalgie" geboren, das Ganze bezog sich damals nur auf Computer und Konsolen. Arcade war noch nicht implementiert. Das änderte sich schlagartig als ich Mitte 2006 durch Zufall auf die Seite von Retrogames e.V. gelangte. Sollte es da wirklich so aussehen würde wie die Bilder es versprachen?! Im August 2006 fuhr ich dann hin und wurde nicht enttäuscht, ich spielte erst mal secht Stunden am Stück "Crazy Kong". Seit diesem Tag ist Retrogames in fixer Anlaufpunkt, ca. alle acht Wochen geht die Reise dort hin!

Bild rechts: Ein (kleiner) Blick in die Hallen von Retrogames e.V.

"Klax", "Puzzle Bobble", "Out Runners", "Crazy Kong" und "Frogger" hab ich dort schon durchgespielt. ;) Ein konsequenter Schritt war nun, mir ebenfalls ein Cab zuzulegen. Vor hatte ich das schon einige Zeit, es fehlte aber etwas der Mut und ich scheute auch die Ausgaben. Im Oktober 2008 hab ich es dann doch getan, ein TV-Ideal "Twinline" im Vollausbau steht seitdem hier. :) Das Gerät ist robust und die Handhabung ist recht einfach. zZ besitze ich fünf PCB, einige weitere werden sicher noch folgen. Das Ganze ist leider nicht billig, so ein PCB kostet schon mal 150-200€. Da ich aber kein Hardcore-Sammler bin hält sich das aber noch in Grenzen... So schließt sich nun ein Kreis, knapp 30 Jahre nach dem "ersten Kontakt" mit Asteroids und Frogger... :)

Bild links: Eigener Twinline mit Galaga 88-PCB

Letztes Update dieser Seite: Mi., 14.10.2009  

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