gamescom 2014
13.-17.08.2014 + Aufbau (12.08.2014)
Köln / Messe


www.gamescom.de
Wie auch schon letztes Jahr werde ich in den folgenden Zeilen ein paar Eindrücke zur gerade beendeten Gamescom 2014 in Köln darlegen. In monatelanger Kleinarbeit wurde von den Ausstellern auf dieses Ereignis hingearbeitet. Die Ausstellung "Retro Gaming", organisiert durch das Haus der Computerspiele, hatte dieses Jahr knapp 30 Aussteller eingeladen und war auf rund 1300qm vertreten. Rekord!

...Dienstag, 12. August 2014 (Standaufbau)...

War ich letztes Jahr noch aufgeregt bin ich diesmal recht locker. Da sich die Begebenheiten bzgl. der 2013er-Ausstellung nur in Größe und Standort (wir "rutschen" von Halle 10.1 in Halle 10.2) verändern kann ich mir in etwa vorstellen was mich erwartet. Das bunte Ambiente bleibt zum Glück, ich finde das gut denn Retro ist bunt. Auch die Packerei ist entspannt, hab alles schon Tage vorher ins Auto geladen und mache mich vor der Messe ein paar Tage locker. Wie üblich ist einer der Höhepunkte auf der Fahrt zum Aufbau das Frühstück auf der Raststätte Siegerland/Ost. Es ist nun mal so dass es das letzte Mahl ist was in Ruhe eingenommen wird. Nachdem ich in Köln 3x im Kreis gefahren bin - "wo ist denn diese blöde Rampe vom letzten Jahr?" - finde ich sie dann doch und parke brav vor dem Lastenaufzug auf Parkdeck 10. Macht Sinn, direkt darunter ist der Stand. Der Aufzugsführer lässt mich allerdings nicht rein: Kein Ausstellerausweis. Ich wusste das gibt ein Problem. Nachdem ein Einweiser auf dem Parkdeck mich einschleusen will ("du gehörst einfach zu uns") und selbst ihm klargemacht wird dass _er_ auch nicht reinkommt kommt es zu einer kleinen Meinungsverschiedenenheit dieser Personen. Immerhin muss der Einweiser auch mal rein... zB zum pullern... Er ruft also seinen Chef an und ich René Meyer. Ich habe Glück, René ist schon da und bringt mir meinen Ausweis auf's Deck. So komme ich rein. Und sehe... es ist gut! :D

Mein Stand ist schräg gegenüber der Bühne. Perfekte Lage, hier ist immer was los. :D. Da die Tische noch fehlen fahre ich das Ausstellungsmaterial erst mal komplett rein. Der Aufbau geht recht schnell vonstatten, die Erfahrung spielt einem in die Karten. Nach rund vier Stunden ist alles komplett. Dieses Jahr habe ich statt zwei nunmehr vier Systeme im Angebot: Commodore 64, VC20, Amiga sowie ein Vectrex. Das Vectrex wird wieder der Renner sein. Ist mir aber bewusst :) Nach dem Aufbau mach ich mich wieder nach Hause, die PK am Mittwoch lasse ich sausen - habe eh nichts zu sagen - und werde Mittwoch erst gegen 16 Uhr wieder aufschlagen.

...Mi., 13. August 2014 (Fachbesuchertag) und Do., 14. August 2014 bis So., 17. August 2014 (Messe)...

Am Fachbesuchertag treffe ich gegen 16 Uhr ein. Fachbesucher sind nur noch wenige zu sehen, meist tummeln sich junge Besucher an den Geräten. Vermutlich Schülerzeitung. :D. OK, die Messe lässt bekanntermaßen nachmittags immer ein gewisses Kontingent an "normalen" Besuchern rein. Alles ist sehr gemütlich, man kann sich unterhalten und so lässt sich das Ganze gut an. Meine Geräte funktionieren, die größte Sorge also unbegründet. So geht der Tag auch recht unaufgeregt zu Ende und gegen 21 Uhr sitze ich mit Dirk Vroomen (der seinen Stand direkt gegenüber meinem hat) und dessen Sohn Nikolai in der Gaststätte des Hotels "Alte Poststation" in Overath und esse Nudeln. Ein Jägermeister und der Hausschnaps auf's Haus kommen hinzu. Wir brauchen Kraft!

Am Donnerstag treffen Dirk und ich schon gegen 8 Uhr ein, wir sind mit die Ersten. Das hat Gründe. Man kann in Ruhe alles vorbereiten und ist bei Öffnung der Türen entspannt. Ab 10 Uhr strömen die Besucher hinein und nach 30 Minuten sind dann die meisten Konsolen und Computer besetzt. Die Kommentare der Besucher ähneln sich denen von 2013. Ältere Semster schwärmen von ihrem ersten C64, von der Datasette, von einem Atari 2600 oder der NES. Jüngere setzen sich an die Geräte und sind erstaunt warum die Sichtgeräte so dick sind und die Joysticks so hoch sind. :D

Was soll man schreiben? Es ist einfach schwer (sic!) Eindrücke wiederzugeben, solche Berichte sind für "Nichtdagewesene" ähnlich spannend wie ein Diavortrag des Urlaubs der netten Nachbarn von nebenan. Wer die Möglichkeit hat nächstes Jahr beizuwohnen: Mach es. Spaß pur! Die Anzahl verschiedener Gerätschaften, die unterschiedlichen Projekte, Ausstellungen die man in dieser Form nur hier sehen kann - und das alles in einem Ambiente aus Neuzeit und 1980er. Viele erschrecken immer vor der Menschenmasse. Der Retrostand ist anders. Schilder mit "Wartezeit 2h" gibt es hier nicht. Es gibt so viele Geräte, eines ist immer bespielbar. Zur Not unterhält man sich mit einem der Standbetreiber. ;)

Eingehen möchte ich noch auf die Verlosungsaktion meines 'The Lost Caves'-Projektes welches nunmehr zum vierten mal auf der Messe als Premiere vorgestellt wurde. In der neunten Auflage gab es an drei Messetagen jeweils 10 Sammlerboxen zu gewinnen. Es wurden Lose an der Bühne verteilt und Rockford, der auf einem VC20 sein Unwesen trieb, wählte 10 dieser Lose aus deren Besitzer die Bühne betraten und zwei von drei Fragen richtig beantworten mussten. Funktionierte prächtig. Hin und wieder musste ein Publikumsjoker herhalten. Aber schlussendlich gewannen alle. Irgendwie muss es so gut gefallen haben dass Dirk und ich auch noch die Verlosung der Zeitschrift "Retro Gamer" in der aktuellen Ausgabe am Freitag und Sonntag übernehmen durften. Und schlussendlich brachte ich René Meyer vom Haus der Computerspiele auch noch dazu etwas über sich zu erzählen. Und über die Entwicklung des Standes den er maßgeblich zu verantworten hat. Das war mir ein Bedürfnis!

Auch die schönste Messe geht vorbei, als Fazit bleibt dass eine Wiederholung unumgänglich ist. :) Diesmal möchte ich einige Projekte nochmal explizit erwähnen die mir besonders aufgefallen sind. Als da wären:

Beste Stände: Beste Ausstellungen: Beste Bühnenshows: Es ist schwer im jeweligen Kontext etwas hervorzuheben, besonders im Bühnenbereich ist man nicht ständig anwesend und kann komplett folgen. Aber das was ich hier aufgeführt habe ist mir besonders positiv aufgefallen. Am DDR-Schreibtisch war u.a. die "Geschichte der SED (Abriß)" ein hochinteressantes Werk, doch, ja. :D

Ich wäre nicht ich wenn es nicht doch etwas zu kritisieren gäbe. Als da wäre: Es wäre sehr sinnvoll wenn sich die Aussteller an einem Abend (vor der Messe, zB mittwochs) abends zusammensetzen um sich näher kennenzulernen bzw. einfach mal austauschen. Sowas kann man direkt auf der Messe oder irgendwo in einem Lokal vollziehen, je nach Bedarf. Der Kontakt während der Messe ist doch immer sehr schwierig wenn nicht unmöglich.

Aussteller sollten zu Messebeginn vor Ort sein, resp. die Geräte bespielbar. Es ist blöd wenn Teile der Ausstellung nicht bewirtet sind oder, schlimmer noch, Aussteller nicht in die Kabine kommen weil der Schlüssel noch "schläft". Das ist gelinde gesagt: Sch...ade! Wenn man später kommt kann man das ja zur Not mit einem anderen Aussteller absprechen der sich dann drum kümmert dass die eigene Ausstellung läuft. Ich weiß aus eigener Erfahrung das man es als Einzelkämpfer oft schwer hat. Aber sowas lässt sich doch regeln. Wir kennen uns doch.

Desweitern ist auffällig das die Idee des Gemeinschatfsstandes nicht immer als solches aufgefasst wird. Mehr noch, dieses "wir" ist bei manchen doch eher ein "ich". Ausnahmslos alle sollten bedenken dass ohne den Kraftakt von René Meyer und seinen Mitarbeitern (die immer unauffällig im Hintergrund arbeiten) sowas in dieser Form gar nicht möglich wäre. Das schreibe ich nicht um mich irgendwie einzuschleimen (das können andere besser und René und ich sticheln uns auf der Messe ordentlich zu :D) sondern um einfach zum nachzudenken anzuregen. Abgrenzen in einer Gemeinschaft ist der erste Schritt zum ausgrenzen. Und eine Darstellung als "Mittelpunkt der Messe" (auf und abseits der Messe) macht misstrauisch. // schlonkel (23.08.2014, überarbeitet 04./05.11.2015)

Letztes Update dieser Seite: Do., 05.11.2015  

(c) 2005-2015 schlonkel/LaN - alle rechte vorbehalten -