Wie auch schon in den letzten Jahren habe ich in den folgenden Zeilen ein paar Eindrücke zur gerade beendeten Gamescom 2015 in Köln niedergeschrieben. In monatelanger Kleinarbeit wurde von den Ausstellern auf dieses Ereignis hingearbeitet. Die Ausstellung "Retro Gaming", organisiert durch das Haus der Computerspiele, hatte dieses Jahr über 30 Aussteller eingeladen und war auf rund 1300qm vertreten.

...Prolog...
Als 2005, also vor genau 10 Jahren, mein erster Besuch auf der Games Convention, dem Vorläufer der heutigen Gamescom, in Leipzig anstand hatte dieses einen einfachen Grund: Ich hatte von 1992 bis 2003 eine komplette Auszeit vom Gaming und der 'Computerei'. Alles was in dieser Zeit geschah war an mir vorbeigegangen. Klar, so ganz ohne Computer ging es natürlich auch während dieser Zeit nicht. Meine ausführliche Plattensammlung musste archiviert werden. Dafür wurde erst ein Amiga 2000, 1996 dann ein PC verwendet. Auch das Internet war zu diesem Zeitpunkt schon präsent, wenn auch noch Neuland. ;) Spielen war trotzdem nie Thema.

Um die Jahrtausendwende bekam ich wieder Spaß an den Geräten meiner Jugend und wollte natürlich nebenbei wissen was in der Zwischenzeit, insbesondere im Spielesektor, so passiert ist... So begab ich mich also nach Leipzig und machte mich kundig. So richtig Zugang bekam ich aber nicht. Weder die Spiele noch die Hardwareneuheiten sagten mir zu. Das war mir alles zu hell, zu schnell, zu grell. Bis heute hat sich das auch nicht mehr geändert.

Trotzdem war ich fast jedes Jahr - außer 2009 - auf der Games Convention und der daraus hervorgegangenen gamescom. Und warum? 2005 zog mich ein kleiner Stand mit vier Commodore-Computern magisch an, damals vom Retro Magazin gestaltet. Diese Ecke wurde von Jahr zu Jahr präsenter und größer. Der heutige Namen des Standes verspricht viel und hält alles... Retro-Gaming! Hätte man man mir damals [tm] gesagt: Du wirst in 10 Jahren selbst dort ausstellen. Mit mehr als 30 weiteren Ausstellern. Das im retrospektiven Sektor. Und alle sind begeistert! Ich hatte gesagt: "Wow, das mach ich!" :D

...Die Messe...
So begeben wir uns ins Jahr 2015 in dem ich nun zum sechsten Male als Aussteller fungieren durfte. Wie schon die letzten Jahre wurde von meiner Seite das Projekt 'Als erstes: Der Stand war bunt. Wie immer. Und es gab auch viele Kabinen. Wie immer. Und das hat mir gefallen. Wie immer. Retro ist bunt. Keine Kompromisse! Dieses Jahr kam noch ein bunter Aspekt hinzu, ein Hauptaugenmerk der die letzten Jahre noch im Hintergrund stand war plötzlich präsent: Die Musik. Insbesondere das Liveprogramm auf der Bühne mit Tronimal, Myuu, Blue Metal Rose, Hans Hiscore sowie Patrick Nevian - um nur einige zu nennen - brachte die Kapazität der Bühne sehr schnell an ihre Grenzen. Die Besucher standen in mehreren Reihen auch auf den Gängen. Kein Zweifel: Das kam an. Das Bühnenprogramm war dieses Jahr insgesamt vollgepackt wie nie. Quiz, Verlosungen, Vorträge sowie Geschichten aus der Szene. Schlussendlich wurde zum "Sendeschluss" an jedem Abend Schach gespielt. Irgendwie muss man ja die Leute vertreiben. ;) Die selbst geführten Shows mag ich mal nicht beurteilen wollen, zumindest sah es aber so aus als waren sie nicht die Schlechtesten. Zumindest kamen die Zuschauer auf ihre Kosten, die ausgespielten Gewinne waren wirklich mehr als ordentlich. Die Sponsoren haben sich nicht lumpen lassen. Danke dafür! BTW: Meine (als Arbeitsaufwand) geklaute Retro Gamer wurde mir in der Bühnenkabine geklaut. Wer sie hat: Mich anrufen und vorlesen! :D The Lost Caves' in der aktuellen Version für den Commodore 64 vorgestellt. Zusätzlich gab es auf der Bühne auch Verlosungen von Sammlerboxen die es in dieser Version nur auf der Messe gab. Ein Amiga 600, ein VC20 und eine Vectrex konnten ebenfalls an meinem Stand bespielt werden. Die Vectrex stahl, wie auch die letzten Jahre schon, meinem eigentlichen Projekt etwas die Show. Aber das ging konform, das Gerät macht einfach Spaß :).

Es wäre jetzt Unsinn zu erzählen wie toll diese fünf Tage für mich waren, deswegen beschränke ich mich auf das was mir besonders aufgefallen ist. Und selbst das kann nur ein ganz kleiner Abzug sein. Vorweg: Au0er der Halle 10.2 hab ich von der Messe nichts gesehen, wer also etwas abseits des Retro-Gaming-Standes erwartet darf jetzt abschalten - er verpasst nix... ;)

Zuerst: Der Stand war bunt. Wie immer. Und es gab auch viele Kabinen. Wie immer. Und das hat mir gefallen. Wie immer. Retro ist bunt. Keine Kompromisse! Dieses Jahr kam noch ein bunter Aspekt hinzu, ein Hauptaugenmerk der die letzten Jahre noch im Hintergrund stand war plötzlich präsent: Die Musik. Insbesondere das Liveprogramm auf der Bühne mit Tronimal, Myuu, Blue Metal Rose, Hans Hiscore sowie Patrick Nevian - um nur einige zu nennen - brachte die Kapazität der Bühne sehr schnell an ihre Grenzen. Die Besucher standen in mehreren Reihen, auch auf den Gängen. Kein Zweifel: Das kam an. Das Bühnenprogramm war dieses Jahr insgesamt vollgepackt wie nie. Quiz, Verlosungen, Vorträge sowie Geschichten aus der Szene. Schlussendlich wurde zum "Sendeschluss" an jedem Abend Schach gespielt. Irgendwie muss man ja die Leute vertreiben. ;) Die selbst geführten Shows mag ich mal nicht beurteilen wollen, zumindest sah es so aus als waren sie nicht die Schlechtesten. Zumindest kamen die Zuschauer auf ihre Kosten, die ausgespielten Gewinne waren wirklich mehr als ordentlich. Die Sponsoren haben sich nicht lumpen lassen. Danke dafür! BTW: Meine (als Arbeitsaufwand) geklaute Retro Gamer wurde mir in der Bühnenkabine geklaut. Wer sie hat: Mich anrufen und vorlesen! :D

Dann wären die Sonderausstellungen 'Before Mario' und 'Supersample: Pixels at an Exhibition'. Wer schon immer mal sehen wollte was Nintendo vor Jumpman & Mario 'verbrochen' hat kam in der Ausstellung 'Before Mario' voll auf seine Kosten. Mit 'Verbrochen' liegt man vermutlich gar nicht so falsch. Manch Spielzeug aus den 1960/70ern war doch sehr suspekt. ZB ein (Plastik)Löwe der mit einer Laserpistole erschossen werden muss. Dieser sackt dann wirklich zusammen um nach rund fünf Sekunden wieder aufzustehen, bereit für den nächsten Schuss. Sowas wäre heutzutage wohl nicht mehr verkäuflich. Die OVP der Spielzeuge waren allerdings wirklich sehenswert und erinnerten an eine längst vergangene Zeit. Das gleichnamige Buch gibt es bei Amazon zu kaufen. Unbedingt zu empfehlen. Bei 'Supersample: Pixels at an Exhibition' zeigen über 20 Künstler und Illustratoren ganz persönliche Ansichten ihrer Lieblingsspiele von Pac Man, Donkey Kong und Galaga bis hin zu Legend of Zelda auf Leinwand, in Acryl, als 3D Illustration oder Fotokunst. Kunst trifft auf Kultur. Oder umgekehrt.

Und welche Computer- und Videospieleaussteller sind mir aufgefallen? Diesmal ist stabyourself mit 'Super Versus Battle Arcade' vermutlich der Hingucker gewesen. Eine 3,6 x 2,4 Meter große LED-Wand mit einer Diagonale von rund 432cm und einer Auflösung von unglaublichen 96x64 Bildpunkten mit vier Farben. Hoffentlich hab ich mich nicht verzählt... Hier war es dann auch der Fall das man schon mal 15 Minuten für einen 2-Player-Battle anstehen musste. Die Gaudi war unübersehbar. Ansonsten war, wie schon die letzten Jahre, der Arcade- und Flipperstand von for Amusement Only e.V., der Stand von Jugend forscht Schüler AG - Neustadt/Weinstraße sowie der Stand des RETURN-Magazin hervorstechend. Die einzelnen Stände auf dem Retro-Gaming-Areal waren - wie immer - mit viel Liebe gestaltet. Man sollte dabei bedenken dass viele ihre Freizeit und Urlaub opfern um alles auf die Beine stellen zu können. Unentgeltlich.

Schlussendlich gab es doch noch was Neues für mich: Balance Blox von Entwickler X. Obwohl schon drei Jahre alt zog es mich am Fachbesuchertag gleich in den Bann. So etwas auf ganz kleine Systeme umzusetzen wäre sicher interessant. Ich liebe diese ganz einfachen Geschicklichkeitsspiele. Leider besitze ich kein aktuelles Smartphone um es auch zuhause spielen zu können... :(

Epilog / Fazit
Manchmal steht man kurz vor der Messe vor der Frage: Warum mach ich das alles? Wenn alles vorbei ist fragt man sich: Wie, schon wieder vorbei? Ein solches Event ist einfach Erlebnis pur. Es macht unendlich Spaß die Gaminghistory einem breiten Publikum aller Altersklassen näherzubringen. Wobei die älteren Semester es naturgemäß etwas einfacher haben. Insgesamt darf ich sagen dass alles exzellent durchorganisiert war, dafür mal ein Lob an den Organistor René Meyer. Immerhin muss er alle Aussteller befriedigen und alle haben andere Wünsche. Ich wäre längst laut schreiend weggerannt. :)

Zwei Kritikpunkte bleiben trotzdem: Leider kam es nicht zu einer 'echten' Standparty. Manchmal hatte ich das Gefühl dass viele den Stand beim Glockenschlag um 20 Uhr fluchtartig verlassen haben. OK, evtl. nur ein Gefühl. Mein Vorschlag steht immer noch, nächstes Jahr an einem Samstag wenn die meisten dort sind einfach mal etwas Futter bestellen (Vorschlag: 3/4 Pizza für jeden! (Insider)) und in etwas größerer Runde zusammensitzen. Ein Dank für dieses Jahr nochmal an die Organisation der Pizzen, das war trotz aller Probleme (nicht von eurer Seite!) doch alles gut gelaufen. Als zweites, damit steche ich in ein Wespennest: Das Fanboytum [sic!]. Nun, das anstehen für ein Foto lasse ich mir ja noch gefallen, aber Gesprächsfragmente einiger Aussteller bzgl. den 'Stars' ließ irgendwie eine Steigbügelmentalität aufblitzen. Zugegeben, ich bin der falsche Werbepartner und ein ganz schlechter Smalltalker... und belass es damit auch mit der Kritik.

Ansonsten: Gerne nächstes Jahr wieder, auch wenn es vorher wieder drauf hinausläuft... "Warum tu ich mir das an?" :D // schlonkel (13.08.2015, überarbeitet 05.,12.11.2015)